Entwicklung der Kinderbekleidung: von 1920 bis heute

Wussten Sie, dass die Kids Fashion Week 2019 ihre Premiere feierte? Während wir heute genauso gespannt auf Kinderkollektionen warten wie auf die für Erwachsene, war das nicht immer so. Werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Kinderbekleidung von 1920 bis heute.

1920 bis 1960: Die Anfänge der Kinderbekleidung

Der Beginn des 20. Jahrhunderts markiert einen Wendepunkt in der Entwicklung der Kinderbekleidung. Während Babys über Jahrhunderte hinweg in Tücher eingewickelt wurden, erlebte die Strickbabykleidung in den 1920er Jahren ihre Geburt. Zarte Outfits, wie wir sie heute kennen, tauchten auf, mit einfachen Farben wie Ecru, Hellblau und natürlich Rosa.

Die kurzen Hosen wurden immer populärer, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern, und ermöglichten mehr Bewegungsfreiheit. Das Kleid, das bis dahin ein Unisex-Kleidungsstück war, das aus praktischen Gründen den Kleinen angezogen wurde, wurde nach und nach zu einem speziell weiblichen Kleidungsstück. Rüschen, Bänder, Stickereien: Das kurze Kleid wurde immer detaillierter und begann, den Erwachsenenmodellen zu ähneln. In dieser Zeit verloren auch die Farben ihre Neutralität: Rosa wurde "den" Mädchen zugewiesen, während Blau, das die Uniform der Soldaten färbte, mit Jungen assoziiert wurde.

Die Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflussten ebenfalls die Kinderkleidung. Mädchen trugen zunehmend Hosen, und Kleidungsstücke, die zuvor nur für Erwachsene gedacht waren, wurden an die Körperform der Kleineren angepasst, wie Shorts, Röcke oder Hemden. Die Stoffe wurden bequemer, und einige Modehäuser begannen, Kollektionen für Kinder zu entwerfen.

1960 bis 1970: Der Couture-Geist hält Einzug in die Kinderkollektionen

Die kulturelle Revolution der 1960er Jahre wird die Codes der Kinderbekleidung revolutionieren. Die Garderobe der Jüngsten verändert sich parallel zur Garderobe der Frauen. Mehr Freiheit in den Schnitten, mehr Komfort und vor allem mehr Farben: Die Palette der Kinderbekleidung erweitert sich und lässt mehr Platz für Gelb und andere lebendige Töne. Praktikabilität wird ebenfalls betont, mit Druckknöpfen und Stretchmaterialien.

Dieser Zeitraum markiert vor allem den Beginn des Interesses der Haute-Couture-Häuser an Kinderbekleidung. Während Grace Kelly die größten Couturiers bat, Teile für ihre Töchter zu entwerfen, begannen Designer, Modelle für ihre eigenen Kinder zu zeichnen. Dies inspirierte die Einführung der ersten Junior-Kollektionen einiger großer Marken. Kleidung und Farben, die normalerweise für Erwachsene reserviert waren, finden ihren Weg in die Kinderbekleidung: von Latzhosen aus Denim bis zu mehrfarbigen Rollkragenpullovern, Originalität ist nun kein Mangel mehr.

In diesem Jahrzehnt öffnete schließlich das erste Geschäft für Luxus-Kinderbekleidung seine Türen in Paris, an der Avenue Montaigne.

1970 bis 1990: Die Demokratisierung der Kinderbekleidung

Der Boom der 1960er Jahre ebnete den Weg für die Demokratisierung der Kinderbekleidung. Ab den 1970er Jahren entstanden Marken für prêt-à-porter, die auf Kinderbekleidung spezialisiert waren. Es wurden einzigartige, originelle Kollektionen geschaffen, die nicht unbedingt von der Mode der Erwachsenen inspiriert waren. Die Jüngsten wurden zu kleinen Models und hatten viel mehr Einfluss auf die Auswahl ihrer Outfits als zuvor. Immer mehr große Modehäuser brachten ihre "Baby"-Linien auf den Markt, und die Kinderbekleidung setzte oft die Trends.

In den 1980er Jahren erlebten Sportmarken einen Boom und eroberten die Bekleidungswelt. Plattform-Sneakers oder High-Top-Sneaker, Baseball-Caps oder solche in den Farben des Lieblingsbasketballteams: Der Sportswear-Stil fand auch seinen Platz bei den Kindern. Zum ersten Mal fand auch Vintage seinen Platz in der Garderobe der Kleinsten: Vichy-Muster und Peter-Pan-Kragen zierten die Kleidung der Jüngsten, neben Fransen und Neonfarben.

1990 bis heute: Kinder zuerst!

Seit den 1990er Jahren hat die Kinderbekleidung mehr Bedeutung erlangt als je zuvor. Große Marken sind voll in dieses Abenteuer eingetaucht, und Couture-Stücke sind nicht mehr nur den Erwachsenen vorbehalten: Kids around ist ein perfektes Beispiel! Eltern und Kinder können nun identische Kleidungsstücke tragen, die aus Kollektionen für jedes Alter stammen: KARL LAGERFELD KIDS Jacke wie der Papa oder Zadig & Voltaire bedrucktes Sweatshirt wie die Mama, der "Twinning"-Trend (bei dem Mutter und Tochter gleich gekleidet sind) ist voll im Trend. Die Eltern sind begeistert, die Kleinen sind glücklich!

Die Anliegen der Erwachsenen spiegeln sich auch in den Kollektionen für Kinder wider: natürliche Materialien, biologische Herstellung, umweltfreundliche Kleidung – ethische Mode ist aktueller denn je.

Dank sozialer Medien kann man nun dieselben Kleidungsstücke für seine Kinder wählen wie der bezaubernde Prinz George aus Großbritannien. Teenager können hingegen leicht das Marc Jacobs-Stück finden, das ihr Idol trägt. Die Kollektionen für Kinder sind modern, frisch und originell, mit einem Hauch von Schalk und Unverschämtheit.

Eltern verwirklichen ihre Träume im Kleiderschrank ihres Kindes: Prinzessinnenkleider, Dandy-Looks, stylische Accessoires – nichts ist zu gut für die Kleinen. Das zeigt der Status der Kinderbekleidung weltweit, die sich weiterhin entwickelt und im Laufe der Jahre erneuert.